DGB-Kundgebung: “Gleicher Lohn für gleiche Arbeit”. Viele Beschäftigte sind durch Leiharbeit und Werkverträge zu Arbeitnehmern zweiter Klasse gemacht.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen beenden!
Auf dem Münchner Odeonsplatz kamen rund 3.000 Demonstranten, um gegen die Gesetzesblockade der CSU zu protestieren. Sie hat einen Entwurf der Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zur Regelung von Leiharbeit und Werkverträgen gestoppt.
Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist die Verabschiedung des von der Arbeitsministerin vorgeschlagenen Gesetzes das Mindeste, was gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträge getan werden müsste.
Unter den Zuhörern waren viele Funktionäre der Einzelgewerkschaften, zahlreiche Mitglieder der LINKEN und Vertreter der SYRIZA GRUPPE München.
Nachstehend die Position der Partei Die Linke zum Thema Leiharbeit und Werkverträge:
Laut Bundesagentur für Arbeit gab es 2015 insgesamt 50.293 Leiharbeitsfirmen. Rund eine Million Menschen arbeiten als Leiharbeiter, Tendenz steigend. Leiharbeit ist moderne Sklaverei und gehört abgeschafft, erklärt Bernd Riexinger, der Vorsitzende der Partei DIE LINKE.
Die Große Koalition muss ihren Streit über den Gesetzentwurf für eine strengere Regulierung von Zeitarbeit und Werkverträgen beenden und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Dauerstress, Unsicherheit und Altersarmut schützen. Bundesarbeitsministerin Nahles ist vor den Interessen der Arbeitgeberlobby eingeknickt. Leiharbeit gehört abgeschafft. Als Sofortmaßnahme muss gleicher Lohn für gleiche Arbeit vom ersten Tag an bezahlt werden und zusätzlich ein Flexibilitätszuschlag von 10 Prozent auf den Lohn. Alles andere ist Sozialdumping.
Leiharbeit degradiert Beschäftigte zu Arbeitnehmern zweiter Klasse und erzeugt ein Klima der Angst und spaltet die Belegschaften. Leiharbeitskräfte erhalten weniger Geld für oft gleiche Arbeit – sie erhalten durchschnittlich nur 57 Prozent des mittleren Entgelts aller Beschäftigten. Leiharbeiter haben weniger Rechte und ein höheres Risiko, erwerbslos zu werden. Arbeitgeber nutzen Leiharbeiter, um die Kernbelegschaft zu disziplinieren.